- Bildquelle: Elizaveta Porodina © Elizaveta Porodina

„You'll never stop this flame / I will never let you go“ – diese Worte singt die 26-jährige Celeste im Refrain ihrer bisher erfolgreichsten Single. Und sie tut das mit einer Inbrunst, einer Seele und einer Klasse, dass man den Eindruck hat, sie sei schon ewig auf diesem Soul-Pflaster unterwegs. Fast möchte man ihr zurufen: „Stimmt, Celeste, dieses Feuer kann man nicht aufhalten!“ 

Man muss also wahrlich kein Hellseher sein, um zu merken, dass diese junge Frau eine große Karriere vor sich haben könnte. Wer – wie der Autor dieser Zeilen – das Glück hatte, Celeste im Herbst 2019 auf dem Reeperbahn Festival live zu sehen, der wartete geradezu darauf, sich von ihrem Debüt-Longplayer beschallen lassen zu können

Es hat dann etwas länger gedauert, aber das dürfte nach einem verrückten Jahr wie 2020 sicher niemanden wundern. Außerdem hat Celeste diese Zeit durchaus genutzt und eigentlich schon vor dem Release von „Not Your Muse“ alles klar gemacht. Sie gewann in England den „Rising Star Award“ bei den BRIT Awards, siegte im renommierten Newcomer-Poll der BBC „Sound of 2020“, bekam Props von Kolleginnen wie Billie Eilish, Jorja Smith und Christina Aguilera, war in zahlreichen hochkarätigen Werbespots zu hören, veröffentlichte starke Singles wie „Love Is Back“, sang im Duett mit John Batiste im tollen Animationsfilm „Soul“ den Song „It’s All Right“ von Curtis Mayfield und lieferte für Aaron Sorkins Netflix-Drama „The Trial Of The Chicago 7“ den Soundtrackbeitrag „Hear My Voice“ – eine stimmgewaltige, mit großem Orchesterdrama arrangierte Hymne, die sie mit dem Filmkomponist Daniel Pemberton schrieb. Da fragt man sich schon fast, wie Celeste dazwischen noch die Zeit fand, nun ein Debüt mit 12 Songs abzuliefern. Celeste sagte im Dezember dazu: „‘Not Your Muse’ ist die Kraft, die ich gefunden habe, nachdem ich mich davor vollkommen kraftlos gefühlt hatte. Während der Arbeit an diesem Album habe ich mich ganz bewusst an einen Ort begeben, an dem ich mich stark fühlte, wirklich erfüllt und inspiriert. Ich bin sehr stolz darauf, was ich mit meinem Debütalbum geschaffen habe – und überhaupt darauf, in dieser Position zu sein, nach diesem Jahr, weshalb ich momentan einfach nur dankbar bin und aufgeregt.“

Von Aufregung hört man in Songs wie „Strange“, „Not Your Muse“ und „The Promise“ allerdings wenig – eher im Gegenteil: Hier spürt man eine geradezu royale Coolness, wie sie nur wenige Sänger und Sängerinnen hinbekommen.